Garderobe Talgut, Winterthur

Ein dreigeschossiger Ersatzneubau für die Garderobe des FC Tössfeld steht am Rand des Sportpark Deutweg in Winterthur und markiert den Übergang vom kleinteiligen Arbeiterhausquartier zu den grossvolumigen Schul- und Wohngebäuden. Dank der geringen Grundfläche des Neubaus entstand anstelle des alten Gebäudes ein hofartiger Aussenraum mit Ausrichtung zu den Fussballplätzen des Sportparks. Dieser Aussenraum wird von einer mehr als hundert Jahre alten Platane geprägt und teilweise überdeckt, Mit Abbruch des alten Gebäudes wurde der mächtige Baum befreit und er kommt besser zur Geltung.

 

Im Garderobengebäude sind 8 Mannschaftsgarderoben, 2 Trainergarderoben, Schiedsrichtergarderobe, Sanitäts- / Massageraum, Mehrzweckraum, Küche, Büro und Nebenräume untergebracht. Die Struktur des Garderobengebäudes ist geprägt durch die Gliederung in den funktionalen Sportbetrieb in den Obergeschossen und den sozialen Aufenthaltsbereich mit Bezug zum Garten im Erdgeschoss. Der Zugang zu den Obergeschossen erfolgt über eine aussenliegende Treppe. Die Zwischenpodeste der Treppenläufe ragen wie Balkone vor die Fassade und blicken Richtung Garten und Sportplatz. 

 

Das dreigeschossige Gebäude ist als Holzbau mit vorgefertigten Elementen und in Ständerbauweise ausgeführt. Der Ersatzneubau ist als Zweckbau bewusst einfach gehalten mit zweckmässiger Materialisierung. Das Gebäude erfüllt die energetischen Anforderungen gemäss Minergie-P Standard. Bei der Auswahl von Bauweise und Materialien wurde grosser Wert auf Nachhaltigkeit, Energieaufwand und Recyclierbarkeit gelegt.

 

Für die künstlerische Bespielung des Garderobengebäudes wurden die Winterthurer Künstlerinnen Maureen und Stefanie Kägi beauftragt. Die All-over-Malerei „Circuit Flow“ im Mehrzweckraum greift Symbole und Emotionen im Zusammenhang mit Fussball auf, beschäftigt sich mit Teamgeist, Bewegung, Euphorie und Spontantität, aber auch Kontroverse, Spannung und Enttäuschung. Die gestische Malweise erweist sich als zugleich spontan und unmittelbar wie planvoll und konstruiert. Auf Grund ihrer reflexiven Eigenschaft, werden durch die Arbeit Debattenräume zu Sport und Kunst angeregt und begleitet.